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Fingerfood

Lust auf einen kleinen Happen zwischendurch?

Wohl kaum einer, der da nein sagen würde, egal ob hungrig oder nicht. Wir alle greifen bei appetitlich angerichteten Snacks gerne dazu – einer der Gründe für die Beliebtheit von Fingerfood. Egal ob auf offiziellen Veranstaltungen oder privaten Partys – die handlichen Häppchen kommen bei Gästen sehr gut an. Das liegt wohl auch daran, dass wir gerne mal mit den Händen essen und das Fingerfood oft so verführerisch und optisch ansprechend angerichtet ist, dass wir einfach nicht widerstehen können.

Was gehört alles zum Fingerfood?

Zunächst einmal zur Begriffsklärung: Fingerfood leitet sich aus der Zusammensetzung der englischen Wörter finger  (dt.: Finger) und food (dt.: Essen, Nahrung) ab. Als Fingerfood werden Gerichte bezeichnet, die mit den Händen statt mit Besteck gegessen werden. Zum Fingerfood zählen sowohl Snacks als auch Appetithäppchen, welche wahlweise als Zwischenmahlzeit in Form eines kleinen Imbisses genossen werden können oder auch im Rahmen einer Vorspeise dazu dienen können, den Appetit anzuregen und Lust auf mehr zu machen.

Ein Klassiker im Bereich Fingerfood sind beispielsweise Canapés (auch Kanapees genannt), welche ursprünglich der französischen Küche entstammen. Darunter sind gewissermaßen Sandwiches, also üppig belegte Brotscheiben zu verstehen, doch auch Gebäckstücke aus Blätterteig gehören dazu. Canapés werden normalerweise kalt serviert und sind von herzhaftem Geschmack. Gerne werden sie auch als Cocktailhappen bezeichnet, da sie häufig Bestandteil von Cocktail-Partys und Empfängen sind. Belegt werden die mit Gewürzbutter als Unterlage bestrichenen, dünnen und mundgerecht geschnittenen Brotscheiben (meist wird Toastbrot oder Pumpernickel verwendet) mit Fisch, Schalentieren, gebratenem oder gekochtem Fleisch, Käse, Wurstwaren, Schinken, Speck sowie mit Kräutern und Gemüse.Auch Obst und Spezialitäten wie Wachteleier und Kaviar können zum Einsatz kommen.

 



Die spanischen Tapas (dt.: Deckel, Abdeckung) sind klassische Appetithäppchen und die meisten Tapas-Kreationen zählen ebenfalls zum Fingerfood. Erfunden wurden sie im andalusischen Sevilla. In ganz Spanien gibt es Tapas-Bars, wo sie als kostenlose Beilagen zu Getränken wie Bier, Wein, Sherry, Wermut oder Portwein serviert werden. Tapas spiegeln die mediterrane, spanische Küche wider. Zu ihnen gehören u.a. folgende Häppchen: Venusmuscheln in Weißweinsauce, Oliven, geröstete und gesalzene Mandeln, Fleischklößchen, frittierte Sardellen, Landschnecken in herzhafter Sauce, gebratene Garnelen, Pflaumen im Speckmantel, Miesmuscheln, gewürzte Paprikaschoten, Kartoffelchips, frittierte Babytintenfische u.v.m.

Die als Vorspeise konzipierten Tapas ähneln stark der italienischen Variante, den Antipasti. Die berühmten Bruschetta zählen ebenso dazu wie Fisch und Meeresfrüchte, aber auch Gemüsekreationen, etwa mit Tomaten, Oliven und Artischocken.

Auch im asiatischen Raum (v.a. arabische und indische Gerichte) hat sich Fingerfood seit längerem etabliert. Häufig werden Häppchen aus Reis oder Couscous in Saucen getaucht und dann zum Mund geführt. Teilweise werden diese Speisen auch an kleinen Spießchen serviert. Übrigens wird Sushi auf dem europäischen Kontinent auch gerne mit den Händen statt mit Stäbchen konsumiert.

Wird der Begriff Fingerfood sehr weit gefasst, fallen unter diese Kategorie auch Lebensmittel wie die englischen fish and chips, die im Vereinigten Königreich vorrangig mit den Fingern gegessen werden; aber auch Würstchen und Frikadellen können als Fingerfood bezeichnet werden, da das Essen dieser Speisen mit den Händen in Europa relativ weit verbreitet ist. Seit einiger Zeit werden im Rahmen von Buffets zudem Backwaren wie Muffins, Amerikaner oder Brownies gerne als Fingerfood angeboten. Doch ebenso kleine einfache Snacks, die zu Hause zubereitet werden, zum Beispiel Gurken- und Karottensticks mit einem pikanten Dip, gelten im klassischen Sinne als Fingerfood.   

Warum liegt Fingerfood im Trend?

Sich eine kleine, köstliche Zwischenmahlzeit einzuverleiben – sei es unterwegs, während der Arbeit oder auf der heimischen Couch vor dem Fernseher – ist für viele Menschen verlockend. Dies ist ein Aspekt, warum Fingerfood schon lange im Trend liegt. Doch die appetitlichen Häppchen können auch ein Ausdruck kulinarischer Kunstfertigkeit sein – insbesondere, wenn Saucen, Marinaden und Gewürze mit im Spiel sind. Experimentierkunst ist ebenso gefragt wie Kreativität beim optisch verführerischen Anrichten der Speisen.

Generell ist unsere Küche in den letzten Jahrzehnten viel internationaler geworden und vielfältigen Einflüssen ausgesetzt. Von Spare Ribs über Chicken Wings bis hin zu Sushi und Tortillas – all diese Mahlzeiten haben Einzug in die europäische Kochkunst gehalten und finden sich auf den Speisekarten vieler hiesiger Restaurants. Das Resultat ist in gewissem Sinne eine Cross-Over-Küche, die Häppchen für alle Geschmacksrichtungen anbieten kann und will. Eines haben die oben genannten Gerichte gemeinsam: Sie animieren denjenigen, der sie essen möchte, dazu, sie direkt mit der Hand in den Mund zu schieben. Warum erst umständlich Besteck benutzen, wenn es mit den Fingern so viel schneller und einfacher geht?

Zudem hat sich dieses Essverhalten bei uns mittlerweile etabliert, d.h. man wird schon lange nicht mehr schief angesehen, wenn die Chicken Wings mit den Händen gegessen werden. Gefragt ist neben dem Geschmacksinn somit ebenso der Tastsinn – Essen mit allen Sinnen (Augen, Nase, Mund und Händen) – was laut einiger Ernährungswissenschaftler ebenfalls ein Hinweis auf die gestiegene Nachfrage von Fingerfood sein könnte. Ein weiterer Grund für die Beliebtheit von Fingerfood ist die große Vielfalt an geschmacklichen Variationen und Kreationen.

Bei der Optik sind dem künstlerischen Koch keine Grenzen gesetzt und sowohl Liebhaber von deftigen als auch von süßen Speisen kommen auf ihre Kosten. Für Naschkatzen etwa werden u.a. Törtchen, Obstspieße, Mini-Crèpes, schokolierte Früchte und Kleingebäck aus Blätterteig u.v.m. angeboten. Auf süßes und pikantes Fingerfood sind Catering-Unternehmen spezialisiert, die gerne für Partys und offizielle Empfänge gebucht werden. Und für Caterer gilt in puncto Umsatz schon seit längerem ein Allzeithoch.   

Fingerfood für die Party – ein paar Tipps

Fingerfood ist der absolute Renner auf Partys – die Gäste zeigen sich am Buffet oft begeistert über die große und appetitliche Auswahl an Häppchen. Der Aufwand ist für den Gastgeber vor allem im Vorfeld gegeben, bei der Zubereitung. Während der Party selbst hingegen haben Sie keinerlei Arbeit mit den Speisen, da sich jeder selbst bedienen kann – wann, was und wieviel er möchte. Sie wollen zu Hause eine Feier veranstalten und dazu Fingerfood selbst herstellen?

Dann könnten die folgenden Tipps für Sie bei der Vorbereitung hilfreich sein: Frische: Fingerfood sieht umso appetitlicher aus, je frischer es ist. Decken Sie vorbereitete Platten daher im Kühlschrank mit einer Folie ab.

Geschirr/Besteck: Praktisch in der Vorbereitung sind Cremes und Desserts in Gläsern oder Schälchen. Auch Sie sollten gut abgedeckt gelagert werden. Denken Sie dabei an geeignete Fingerfood-Löffel. Generell sollte genügend Geschirr in Form von Tellern und Zangen (zum Greifen der Häppchen) für die Gäste zur Verfügung stehen.

Die richtige Menge: Orientieren Sie sich dabei an der Anzahl Ihrer Gäste und dem Programm – wie lange dauert die Party? Geht es um einen kleinen Umtrunk oder ein üppiges Buffet am Abend? Rechnen Sie je nach Anlass mit circa fünf bis zwölf Portionen pro Gast.

Geschmack/Vielfalt: Damit für jeden etwas dabei ist, sollte die Auswahl vielfältig sein. Bedenken Sie dabei die Vorlieben Ihrer Gäste – sind Veganer oder Vegetarier dabei? Bieten Sie am besten Kreationen mit Gemüse, Kräutern, Käse, Fisch und Fleisch an und vergessen Sie nicht die Süßspeisen – dann sind Sie auf jeden Fall auf der sicheren Seite, da jeder etwas finden wird.

Dekoration: Das Auge isst mit, heißt es so schön. Benutzen Sie alles, was die Optik Ihrer Speisen optimiert: Ausstechformen, hübsche Servierplatten und Spießchen, schmückende Bänder und Servietten und stilvolle Accessoires wie beschriftete Schildchen, die das Fingerfood benennen. Auch das Anrichten der Häppchen auf Etagen (es gibt dafür mehrstöckige Servierplatten) sieht sehr ansprechend aus. Denken Sie des Weiteren daran, Ihr Fingerfood optisch zu verfeinern, je nach Art der Happen etwa mit frischen Kräutern, Krokant, Kokosraspeln, Mandelsplittern, Nussstücken, Schokoraspeln usw.  

Leckere Fingerfood-Rezepte – zwei Beispiele

Rezept Nr. 1: Herzhafter Genuss – Snack mit geräuchertem Forellenfilet

Zutaten für acht Portionen:

  • Vier Forellenfilets, geräuchert
  • Acht Scheiben Baguette
  • eine Stange Lauchzwiebeln
  • Zwei Karotten
  • Ein EL Butter
  • Eine Prise Zucker, Salz und Pfeffer
  • 150 g Kräuterfrischkäse
  • Ein EL Meerrettich (aus dem Glas)
  • Etwas Dill und Schnittlauch

Zubereitung: Waschen Sie den Lauch, putzen Sie ihn und schneiden Sie ihn in feine Ringe. Die Karotten müssen geschält und fein geraspelt werden. Erhitzen Sie Butter in einer Pfanne, geben Sie die Karotten und den Lauch mit einer Prise Zucker dazu und lassen Sie alles circa acht Minuten bei mittlerer Hitze dünsten. Würzen Sie mit etwas Salz und Pfeffer und geben Sie der Gemüsemischung zwei TL Frischkäse dazu. Bestreichen Sie die Baguettescheiben mit dem restlichen Frischkäse und belegen Sie diese anschließend mit der warmen Gemüsemischung. Schneiden Sie nun die Forellenfilets in passende Stücke und belegen Sie damit die Baguettescheiben. Zum Abschluss wird alles noch mit Meerrettich sowie frischem Dill und Schnittlauch garniert – Guten Appetit!

Rezept Nr. 2: Süße Verlockung – Erdbeercappuccino im Glas

Zutaten für acht Portionen:

  • 600 g Erdbeeren
  • 60 g Zucker
  • 200 ml Wasser
  • 200 ml Sahne
  • Zwei Zweige Minze
  • 1 EL Vanillinzucker
  • Etwas Puderzucker

Zubereitung: Waschen Sie die Erdbeeren, vierteln Sie diese und geben Sie sie zusammen mit der Minze und dem Wasser in einen Topf, den Sie mit einem Deckel verschließen. Stellen Sie den Topf für 30 Minuten in ein kochendes Wasserbad. Lassen Sie im Anschluss daran den Inhalt durch ein Tuch tropfen. Nun muss die Flüssigkeit kalt gestellt werden. Zum Servieren wird sie in kleine Gläser (am besten mit Griff) gefüllt. Die Sahne wird mit dem Zucker und dem Vanillinzucker leicht angeschlagen und als Schaumkrone vorsichtig in das Glas gegeben. Abschließend noch mit etwas Puderzucker bestäuben – fertig ist das fruchtige Fingerfood-Dessert!